Die Chapada Diamantina ist eine Hochebene im Zentrum des Bundesstaates Bahia im Nordosten von Brasilien. Sie hat eine riesige Oberfläche von 38.000 Quadratkilometern. Der Nationalpark der Chapada Diamantina befindet sich im östlichen Teil der Hochebene
und hat einen Umfang von 1.520 Quadratkilometern. Die Hochebene fängt etwa 400 km westlich der Stadt Salvador an. Der Nationalpark selbst hat eine Nord-Süd-Ausrichtung und ist durchschnittlich ungefähr 100 km lang und 15 km breit. Der Fuß des Nationalparks
liegt in etwa 400 Höhenmetern. Die typischen Tafelberge im Nationalpark der Chapada Diamantina erreichen Höhen von maximal circa 1.400 Metern.
Der Name der Hochebene führt zurück auf den Abbau von Edelsteinen, der im 19. Jahrhundert der Region zur wirtschaftlichen Blüte verhalf. Diese Zeiten sind längst Geschichte und geblieben sind die faszinierende Natur und die Dörfer im typischen
Kolonialstil. Touristisch interessant ist die Chapada Diamantina, und insbesondere der Nationalpark, durch ihre landschaftliche Schönheit. Sie wird beherrscht von Bergen, Flüssen, Bächen, Wasserfällen, Grotten und üppigem Grün.
Chapada Diamantina
Tourismusbüro
Ein staatliches Tourismusbüro der Chapada Diamantina gibt es nicht. Es gibt aber zahlreiche private Agenturen, die touristische Dienstleistungen in der Chapada Diamantina anbieten, wie ein- oder mehrtägige Wanderungen, Radtouren, Übernachtungen, usw.
Viele sind auf der Internetsite einer weiteren privaten Initiative der »Flora Comunicação« gelistet. Sie betreibt in journalistischer Weise einen Reiseführer der Chapada Diamantina im Netz mit allem Wissenswerten über die Region.
Die gedruckte Version als Buch mit weiteren Informationen ist ebenfalls erhältlich, siehe Abschnitt »Reiseführer«.
Um abschätzen zu können, was ich alles in der Chapada Diamantina machen möchte, habe ich zunächst den Reiseführer, siehe Abschnitt »Reiseführer« studiert. Dieser beantwortet auch die Frage: »Quantos dias devo ficar?«. Also,
wie lange ich in der Chapada Diamantina bleiben sollte. Die Antwort lautet: »Minimal vier Tage, bevorzugt sieben Tage, um die meisten berühmten Attraktionen zu besuchen«. Meiner Meinung nach zu wenig und ich veranschlagte elf Tage,
was im Nachhinein immer noch zu wenig war. Denn es gibt wirklich viel zu sehen und zu tun. Außerdem sind die Distanzen in der Chapada Diamantina groß. Dies erfordert mehrere Standorte. Im Vorfeld hatte ich das Hotel am ersten Standort in Lençóis
bereits für vier Nächte gebucht. Die anderen Standorte plante ich vor Ort zu buchen, je nach Situation. Denn erst vor Ort wollte ich entscheiden, wann ich zu welchem nächsten Standort fahren würde. Zur Orientierung erstellte ich den Reiseplan in der
PDF-Datei. Da ich diese private Reise mit einer dienstlichen kombinieren konnte, war meine An- und Abreise von bzw. nach São Paulo.
Direktflüge von Deutschland nach Salvador (Flughafen Luís Eduardo Magalhães, Code »SSA«) bietet lediglich die Fluggesellschaft »Condor« von Frankfurt einmal wöchentlich an. Sonst ist Salvador nur mit Umstieg in
beispielsweise Madrid mit »Air Europa«, Lissabon mit »TAP« oder São Paulo mit »TAM« erreichbar. Flüge nach Lateinamerika sind generell teurer als solche zu anderen Destinationen in gleicher Entfernung. Die
verschiedenen Flugbuchungsportale im Internet zeigen die kostengünstigste Flugstrecke.
Bei der Mobilität ist zu unterscheiden zwischen den Transportmitteln zum Nationalpark der Chapada Diamantina und im Nationalpark.
Die Entfernung zwischen Salvador und Lençóis beträgt etwa 400 km. Es gibt drei Anreisemöglichkeiten: Flugzeug, Bus und Auto. Unweit von Lençóis gibt es einen kleinen Flughafen (Horácio de Matos, Code »LEC«), der von Salvador
mehrmals pro Woche in einem einstündigen Flug von der einzigen Fluggesellschaft »Azul« angeflogen wird. Die Preise sind verglichen mit sonstigen brasilianischen Inlandsflügen sehr teuer. Deswegen fiel diese Option bei mir sofort durch.
Sowie die zweite Option, nämlich der Überlandbus. Sicherlich günstiger, aber er hat eine sehr lange Fahrtdauer von acht Stunden und macht viele Stopps. Für mich kam nur der Mietwagen infrage. Die Fahrtroute ist übersichtlich und die Fahrt
dauert etwa sechs Stunden. Das Auto kann zugleich für die Fahrten in der Chapada Diamantina benutzt werden, siehe nächsten Absatz. Der Wagen, gemietet in Salvador, ist nicht sehr teuer. Ich zahlte für einen Fiat Uno 30 Euro täglich inklusive aller Versicherungen.
Wie überall in Brasilien sind auch in der Chapada Diamantina die Distanzen groß. Allein der Nationalpark hat schon eine Länge von etwa 100 km. Somit hatte ich während meines elftägigen Aufenthaltes in der Chapada Diamantina drei unterschiedliche
Standorte: Lençóis, Capão und Andaraí. So konnte ich pro Region die jeweiligen Attraktionen ohne zu viel Fahrerei abdecken. Das Auto zur Verbindung der Standorte und zum flexiblen Besuch der Attraktionen ist also ein absolutes Muss! In der Chapada
Diamantina gibt es Asphaltstraßen, aber auch zahlreiche Erdwege. Beide Straßentypen sind mit einem gewöhnlichen Auto befahrbar. Ein Geländewagen mit Allradantrieb wäre nur in Ausnahmefällen vonnöten, z.B. auf der Direktverbindung von Lençóis nach Andaraí.
Mir war deshalb ein technisch einwandfreies Auto mit guten Reifen wichtig, weshalb ich mich für den namhaften Vermieter »Alamo« entschieden hatte.
Ansonsten ist man im Nationalpark viel zu Fuß unterwegs. Und eben wegen der größeren Distanzen boten sich auch Fahrten mit dem Mountainbike an. Mountainbikes können an vielen Orten gemietet werden und können Teil eines organisierten Ausflugs sein.
Dabei wird man zunächst mit einem Transporter zu einem Ausgangpunkt gebracht, um dann aufs Rad zu steigen. Eine Rückfahrt kann man sich so ersparen.
Die Hotels in der Chapada Diamantina heißen häufig Pousadas. Viele Pousadas gibt es in der Chapada Diamantina nicht, aber die Region um den Nationalpark ist ja auch nicht überlaufen. Auch nicht als ich im August in der Hochsaison vor Ort war.
So lässt sich schon ein Zimmer finden. Auch sehr kurzfristig, was in Capão und Andaraí gut geklappt hat. Das Zimmer am ersten Standort in Lençóis hatte ich bereits von Deutschland aus gebucht. Im Allgemeinen fand ich die Zimmerpreise von um
die 100 Euro pro Nacht recht teuer. Das muss sich die eigene Bevölkerung im Niedriglohnland Brasilien auch erst mal leisten können. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hatte die Pousada Sincorá mit lediglich 50 Euro pro Nacht.
Die Adressen und Kontaktdaten der Pousadas entnahm ich dem Reiseführer, siehe Abschnitt »Reiseführer«.
Es ist nicht zu fassen, aber es gibt zu der Chapada Diamantina kaum Reiselektüre. Dass es sowas nicht in deutscher Sprache gibt, war mir vor meinen Recherchen schon klar, gilt die entfernte Region doch als weißer Fleck auf der touristischen
Landkarte der meisten deutschen Urlauber. Selbst in portugiesischer Sprache existiert tatsächlich nur der unten genannte Reiseführer. Aber er reicht dann auch, um sich auf eine Reise in den Nationalpark der Chapada Diamantina ausreichend vorzubereiten.
Das Buch kostet umgerechnet etwa vierzehn Euro plus ein Vielfaches an Versand nach Deutschland.
Der bilinguale Reiseführer leitet ein mit einer Übersichtskarte, Anreisemöglichkeiten, Allgemeininformationen, einer FAQ und Sachen, die mitzubringen sind. Der zweite Teil behandelt Geschichte, Kultur, Informationen über den Nationalpark und
Beschreibungen der Ortschaften. Dann folgt der Hauptabschnitt, in dem pro Region die Sehenswürdigkeiten kurz beschrieben werden, mit Bildern und Angaben zu Anreisedauer und Wanderzeit. Ein eigenes Kapitel ist dem mehrtägigen Trekking im Vale do Pati
gewidmet. Der Reiseführer schließt ab mit Informationen zur Unterbringung und Gastronomie.
Guia Turístico da Chapada DiamantinaMapas, Dicas, Cidades, Atrativos e muito mais!212 Seiten, 228 FotosPortugiesisch, EnglischFlora Comunicação, LençóisBRL 59,00Guia Turístico da Chapada Diamantina
Wetter
Die Chapada Diamantina befindet sich in Äquatornähe auf der südlichen Erdhalbkugel. Somit werden nur zwei Jahreszeiten unterschieden, und zwar Sommer und Winter, oder passender, die Trocken- und Regenzeit.
Die Trockenzeit in der Chapada Diamantina dauert etwa von Mai bis August. Während dieser trockenen Monate beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge lediglich 10 bis 50 mm pro Monat. Die Temperaturen sind in dieser Zeit etwas niedriger
als in der Regenzeit. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 24 und 27 °C und die Tagestiefsttemperaturen zwischen 13 und 15 °C. In der Trockenzeit können sechs bis acht Sonnenstunden pro Tag erwartet werden.
Die Regenzeit in der Chapada Diamantina zieht sich von November bis März, mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 50 bis 130 mm pro Monat. Die Tageshöchst- und Tagestiefsttemperaturen sind in dieser Zeit geringfügig höher
als in der Trockenzeit. In der Regenzeit kann mit etwa sechs Sonnenstunden pro Tag gerechnet werden.
Als ideale Reisezeit für die Chapada Diamantina gelten nach der Formel »Mehr Sonne, weniger Regen« somit die Monate Juni bis September. Nachteil der Trockenzeit kann sein, dass die zahlreichen Wasserfälle in der Chapada Diamantina
weniger Wasser führen. Dennoch muss auch in der Trockenzeit mit Regentagen gerechnet werden. Denn die Chapada Diamantina ist sehr grün und das kommt nicht von ungefähr. Ich habe die Chapada Diamantina im Monat August besucht.
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